September

Beethoven und die Liebe

Ludwig van Beethoven war nie verheiratet und hatte keine Kinder.

Der Brief an seine „Unsterbliche Geliebte“
Der Brief, der lange Zeit nicht datiert war, ist heute durch Wasserzeichenbefunde und andere Befunde sehr genau auf den 6.7.1812 datiert, geschrieben in Teplitz. „Vor allem schreibt Beethoven in dem Brief, dass er an eine Frau in Karlsbad gerichtet ist, und in Karlsbad gibt es heute noch polizeiliche Melderegister aus dieser Zeit.“
(Quelle: Klaus Martin Kopitz (2020): Der Brief an die Unsterbliche Geliebte. Fakten und Fiktionen, S.121.)

Am 6. Juli, morgens. (gekürzt)
„Mein Engel, mein Alles, mein Ich – nur einige Worte heute, und zwar mit Bleistift – mit Deinem, erst bis morgen ist meine Wohnung sicher bestimmt, welcher nichtswürdige Zeitverderb in d.g. – warum dieser tiefe Gram, wo die Notwendigkeit spricht. – Kann unsre Liebe anders bestehen als durch Aufopferungen, durch nicht alles Verlangen, kannst Du es ändern, daß Du nicht ganz mein, ich nicht ganz Dein bin. […] meine Reise war schrecklich, ich kam erst Morgens 4 Uhr gestern hier an, da es an Pferden mangelte, wählte die Post eine andere Reiseroute, aber welch schrecklicher Weg, auf der letzten Station warnte man mich, bei Nacht zu fahren, machte mich einen Wald fürchten, aber das reizte mich nur, – und ich hatte Unrecht, der Wagen mußte bei dem schrecklichen Wege brechen, […] – Die Brust ist voll, Dir viel zu sagen – ach – es gibt Momente, wo ich finde, daß die Sprache noch gar nichts ist. – Erheitre Dich – bleibe mein treuer einziger Schatz, mein Alles, wie ich Dir, das übrige müssen die Götter schicken, was für uns sein muß und sein soll. – Dein treuer Ludwig.“

(Quelle: Heinz Freiberger, „Ludwig van Beethoven“, Ein Bekenntnis mit Briefen und Zeitdokumenten, Verlag der Nationen, 1951, S. 429.)
Bildquelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Unsterbliche_Geliebte#/media/Datei:Immortal_beloved_letter_1.jpg